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Lot n° 75

Hans Theo Richter

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Hans Theo Richter "Bildnis Gisela Richter". 1929. Hans Theo Richter 1902 Rochlitz – 1969 Dresden Öltempera auf Sperrholz. Signiert und datiert "Richter 29" o.re. Verso auf dem weiß grundierten Bildträger in Grafit nochmals signiert "Richter" o.re., mit Farbproben des Künstlers sowie einer Nummerierung (?) in Blei "28/200". In einem gekehlten, grau gefassten Rahmen. Ausgestellt in: Hans Theo Richter. Zeichnung und Graphik. Dresden, Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen u.a. Leipzig, 2002. KatNr. 187, Abb. S. 55. Nach seinem Studium an der Dresdner Kunstgewerbe-Akademie begann Hans Theo Richter 1926 ein Zweitstudium an der Kunstakademie Dresden und erhielt zwei Jahre später ein Meisterschüleratelier bei Otto Dix. In dem von Willy Kriegel übernommenen Atelier in der Lüttichaustraße 6 (heute Hans-Dankner-Straße) nahe der Dresdner Bürgerwiese richtete sich Richter nach der Heirat mit Gisela Hergesell aus Breslau im Jahr 1930 seine Wohnung ein. Während des Bombenangriffs auf Dresden im Februar 1945, während welchem auch Gisela Richter und ihre Mutter ihr Leben verloren, wurde mit dem Großteil des Frühwerks die Hälfte des künstlerischen Gesamtschaffens Hans Theo Richters vernichtet. Nur zwei Gemälde blieben im Nachlass des Künstlers erhalten, eines davon ist das "Bildnis Gisela Richter". Das Porträt der ersten Gattin Richters, in einem langen, fein schimmernden Kleid mit großen Applikationen am Rocksaum und eine weiß-rosafarbene Nelke in ihrer rechten Hand haltend dargestellt, bezieht sich motivisch u.a. auf das "Selbstbildnis mit Nelke" seines Lehrers Dix aus dem Jahr 1912 (Detroit Institute of Arts Museum, InvNr. 51.65). Auch Otto Dix, ebenfalls im Dreiviertelprofil, aber als Halbfigur dargestellt, hält in seiner Rechten wie Gisela eine weiß-rosafarbene Nelke, Sinnbild für Freundschaft (ganz in weiß steht sie für Ehe und Liebe). In der sorgsam und fein ausgeführten malerischen Detailierung steht das Bildnis ganz in der Schule Otto Dix'', die figürliche Gesamtkomposition orientiert sich jedoch an traditioneller Porträtmalerei. Otto Dix porträtierte seinen ehemaligen Schüler und Freund 1933 in einem eindrucksvollen Doppelbildnis mit Gisela, welches heute in der Kunstsammlung Gera bewahrt wird. "Der ''kleine'' Richter ist dann der berühmteste der Dix-Schüler geworden. In einer der in die Ausstellung aufgenommenen Zeichnungen bemerken Sie noch den Dixschen Einfluß. Aber Richter ist auch der Dix-Schüler, der in seiner Kunst sich von ihm später völlig distanzierte und ihn überwand. Das hat den persönlichen Beziehungen keinen Abbruch getan und bis zum Tode von Dix gehörte Hans Theo zu dem engen Freundeskreis in Dresden. In seinem letzten Brief an Hans Kinkel nach dem Tode von Dix besitzen wir auch noch ein schriftliches Zeugnis über diese Beziehungen. ''Durch seine ausgeprägte Persönlichkeit'' — so schrieb er im Sommer 1968 – ''sein Wesen, das völlig anders war, bin ich selbst geworden. Das ist mein größter Dank an ihn.'' " (zitiert nach Fritz Löffler: Hans Theo Richter. Rede anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung von Grafiken Hans Theo Richters im Suermondt-Museum, Aachen, am 12. September 1971). Lit.: Werner Schmidt: Hans Theo Richter. Zeichnung und Graphik. 2002. S. 19ff. Malschicht gesamtflächig bildträgerbedingt mit feinen, horizontalen Rissen. Drei feine, tiefe, vor dem Malprozess entstandene Kratzer in der Grundierung am re. Bildrand, teils im Falzbereich befindlich. Falzbereich umlaufend mit leichtem Abrieb. Kleine matte Retusche im Hintergrund rechts neben dem Kopf der Dargestellten. Sehr vereinzelte matte sowie graue Fleckchen auf der Oberfläche. Rahmen an den Kanten partiell mit Fassungsverlusten. Maße: 108,5 x 59,5 cm, Ra. 124,5 x 75,5 cm. Hans Theo Richter 1902 Rochlitz – 1969 Dresden 1918–23 Besuch der Kunstgewerbe-Akademie in Dresden bei Paul Hermann, Arno Drescher und Georg Erler und 1923 bei Josef Goller und Max Frey. 1926–31 Studium an der Dresdner Kunstakademie bei Richard Müller, ab 1928 Meisterschüler von Otto Dix. 1930 Heirat mit Gisela Hergesell aus Breslau. 1932 Jubiläumspreis der Stadt Dresden, Mitgliedschaft im Deutschen Künstlerbund. 1933 Rompreis des Deutschen Künstlerbundes. 1944–46 Dozent für Grafik an der Leipziger Akademie. 1945 Tod seiner Frau beim Bombenangriff auf Dresden sowie Zerstörung eines Großteils seiner Werke. 1947–67 Professur für Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1947 Heirat mit seiner Schülerin Hildegard Fausten. 1955 Silbermedaille der Internationalen Graphik-Ausstellung in Warschau. 1965 Auszeichnung mit dem Burda-Preis für Grafik in München sowie mit dem Nationalpreis der DDR.

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