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Lot n° 913

Hans Hartung,

Result :
Not available
Estimate :
Subscribers only

T 1964-H27, 1964 Acryl auf Leinwand. 65 x 105 cm. Links unten signiert und datiert ?Hartung 64?. Gerahmt. Beiliegend eine Authentifizierung der Fondation Hans Hartung et Anna-Eva Bergman vom 16.02.1994, Nummer CTHH955-0. Wie eine große Welle drängt die petrolblaue Farbfläche im Zentrum in und gegen die schwarz zu den Seiten gedrängte Fläche und verleiht so dem Fond des Bildes eine eigene Dynamik. Über diesem Fond verästelt sich ein fein nuanciertes Linienspiel gleich einem Netz und verleiht der Arbeit durch die teils eingearbeitete, teils fein pastos aufgetragene Farbe ein gewisse Plastizität. Die sorgfältig arrangierten Linien scheinen ihren eigenen Gesetzen zu folgen und kulminieren sich auf dem ?Rücken der Welle?. Subtil ließ der Künstler bei dem rhythmischen Linienspiel schwarz in die hellgelbe Farbe einfließen, wodurch die Plastizität der Linien noch - im eigentlichen Wortsinn - unterstrichen wird. Hans Hartung gehört den bedeutendsten Vertretern des Informel und zu den wenigen Künstlern, die ihr gesamtes Oeuvre dem Informel verschrieben haben. Nach Beginn eines Studiums der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Leipzig schrieb sich Hartung an den Akademien der Bildenden Künste in Leipzig und Dresden ein. Ab 1928 bildet er sich bei dem Maler Max Doerner in München weiter. Bereits zu dieser Zeit verschrieb er sein Werk der Untersuchung des Spannungsverhältnisses von Linie zu Farbfläche. Nach einem Aufenthalt auf Menorca siedelte er 1932 nach Paris über, wo er u.a. Kandinsky, Mondrian und Calder kennenlernte. Der schon früh vielfach international ausgezeichnete Hartung nahm 1964, dem Jahr, in dem das vorliegende Werk entstand, an der documenta III teil. Das vorliegende Werk steht exemplarisch für das zunehmende Aufbrechen der zu Beginn noch strengeren linearen Strukturen, die sich nun freier über die Bildfläche verteilen. (1012211) (12) Hans Hartung, 1904 Leipzig - 1989 Ant