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Lot n° 976

Selten feine Maske der Baule

Result :
Not available
Estimate :
Subscribers only

Höhe inkl. Stand: 63 cm. Höhe ohne Stand: 48 cm. Elfenbeinküste, Region Bouaké/ Sskassou. Holz, geschnitzt und patiniert. Von majestätischen Hörnern gekrönt weist das Gesicht dieser „Mblo“-Portraitmaske äußerst fein modellierte idealisierte Gesichtszüge auf: die geschwungenen Brauen treffen an der Nasenwurzel aufeinander, die Nase ist durch eine feine Furche mit dem Mund verbunden. Die Augen sind aufgrund der halb geschlossenen Augenlider zu Schlitzen verengt. Der ausladende Schwung der Hörner lässt einen imaginären Kreis entstehen, wobei am Zusammenschluss der beiden Stirnauswüchse ein reiches Linienspiel vorherrscht, welches wiederum im Verlauf des Bartes aufgegriffen wird. Ebenso wird die diagonale narben- oder flechtwerksartige Maserung des Hornansatzes bei der Ausgestaltung der Bartspitzen rezitiert. Das Objekt weist eine differenzierte Licht-und-Schatten-Patina auf, wobei besonders der Lippenbereich, die Hornspitzen sowie die Furchen des Bartes durch eine Kaolin-Färbung hervorgehoben werden. Die „Mblo“-Masken tauchen vor allem im Kontext des Tanzes und der Unterhaltung auf. Die portraitartige Gestaltung dient hierbei der Ehrung der Person, dessen Name die Maske geweiht ist, wie beispielsweise einer wichtigen Persönlichkeit, eines Tänzers oder sogar eines schönen jungen Mädchens. Bei der Gestaltung dieser „Portraits“ rückt die detailgetreue Wiedergabe der Gesichtszüge ihres Modells in den Hintergrund, vielmehr spielt bei den Arbeiten die Umsetzung ästhetischer Feinheiten, insbesondere von Vernarbungen, eine bedeutende Rolle. Die Masken stellen eine der ältesten Formen der Baule-Kunst dar und werden stets nach zwei Generationen erneuert. Auf sekundärem Sammlungssockel. Provenienz: Sotheby’s, Paris 8. Juni 2007, Katalog „Divers Amateurs et Collection Hans et Suzanne Greub. Arts d’Afrique et d’Océanie“, Lot 88. Privatsammlung, Deutschland. Anmerkung: Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei der Gestaltung, wie in diesem Exemplar, ebenso zoomorphe Attribute Anwendung finden (vgl. Vogel, 1997, S. 142 als Beispiel einer „Mblo“-Maske, welche durch einen Antilopenhaupt gekrönt ist.). Nach Vogel „werden die Dekorationen über dem Gesicht – Vögel, Kämme, Geweihe, Gesichter und andere gestalterische Motive – ihrer Ästhetik wegen ausgewählt und haben daher keinerlei ikonographische Bedeutung.“ In diesem Fall weisen der Bart (stilisiert als zwei spiralförmige Strähnen gestaltet), die geflochtene Frisur und die zahlreichen Vernarbungen auf individuelle Schönheit hin, während die Büffelhörner wahrscheinlich vom Künstler hinzugefügt wurden, um die Erhabenheit der Portraitmaske zu betonen. Literatur: Vgl. Nancy Ingram Nooter, Warren M. Robbins, African Art in American Collections, Survey 1989, S. 180, Nr. 359 für eine vergleichbare von Büffelhörnern bekrönte Mblo-Maske. Vgl. Susan Mullin Vogel, Baule. African Art – Western Eyes, New York 1997. (1270022) (13) Exceptionally fine Baule mask   Height incl. stand: 63 cm. Height excl. stand: 48 cm. Ivory Coast, Bouaké/ Sskassou region. Wood; carved and patinated. Crowned with majestic horns, the face of this “Mblo” portrait mask shows very finely modelled, idealized facial features. The object shows a complex patina of light and shade, whereby the area around the lips, the tips of the horns and the grooves of the beard are emphasized by kaolin colouring. A true-to-detail reproduction is of little importance in the design of this “portrait”, rather the realization of aesthetic subtleties is crucial, especially of scarring. The masks are the oldest types of Baule art and are always renewed after two generations. Provenance: Sotheby‘s, Paris 8 juin 2007, catalogue „Divers Amateurs et Collection Hans et Suzanne Greub. Arts d‘Afrique et d‘Océanie“, lot 88. German private collection. Literature: Compare N. I. Nooter, Warren M. Robbins, African Art in American Collections, Survey 1989, p. 180, no. 359 for a comparable Mblo mask crowned by buffalo horns. Compare S. M. Vogel, Baule. African Art – Western Eyes, New York 1997.