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Lot n° 1471

HELMUT KOLLE, GENANNT „VON HÜGEL", 1899 -1931

Result :
Not available
Estimate :
Subscribers only

LES GARÇON AUX ÉVENTAILS Öl auf Leinwand. 87,5 x 77,5 cm. Rechts oben monogrammiert und datiert „22". In schwarzer vertiefter Holzleiste gerahmt. Als sein Vater (der Bakteriologe Wilhelm Kolle) aus dem Kriegsdienst nach Berlin zurückkehrt, siedelt die Familie nach Frankfurt am Main über, wo Kolle Zeichenunterricht bei Erna Pinner erhält, welche bei Lovis Corinth (1858-1925), Félix Vallaton (1865-1925), Paul Serusiér (1864-1927) und Maurice Denis (1870-1943) gelernt hatte und ab 1919 der Darmstädter Sezession angehörte. Kolle lernte im September 1918 Wilhelm Uhde (1874-1947) kennen, welcher als Entdecker von Pablo Picasso (1881-1973), Georges Braque (1882- 1963) und Henri Émilien Rousseau (1875-1933) gilt und die erste Biografie nach dem zu früh eingetretenen Tode Kolles schrieb, welche seine Bedeutung für die klassische Moderne unterstrich. Seit 1920 nennt er sich Helmut von Hügel (lat. colle = Hügel) und zieht 1922 zurück nach Berlin, wo sein Frühwerk in ersten Ausstellung zu sehen war. Aus ebendieser Zeit stammt das vorliegende Gemälde, welches in seiner Pastelligkeit und seiner in sich gekehrten Stimmung an Werke von Marie Laurencin (1883-1936) erinnert, deren Gemälde er durch Wilhelm Uhde kannte. Die Körperformen sind kubistisch reduziert. 1924 siedelt Kolle zusammen mit Uhde nach Paris über, wo ihm großer Erfolg beschieden ist, welcher ihm in Berlin aufgrund der Liebermann-Dominanz verwehrt blieb. Kolle ist herz- und lungenkrank und muss die Stadt 1928, gerade als Sammler und Museen anfingen, seine Werke zu kaufen, verlassen. Kurze Zeit später, am 17. November 1931 stirbt er bei Wilhelm Uhde in Chantilly. Provenienz: Privatsammlung Albert Michelis, Genf. Privatsammlung Mme Jakimov, Genf. Privatsammlung Karl Flinker, Paris (auf dem Keilrahmen mit einem Transportetikett). Galerie Gunzenhauser, München. Galerie Vömel, Düsseldorf. Literatur: Philippe Chabert