Prophet in der Landschaft. (1933). Öl auf Holzplatte. 59 x 70 cm. Hebräisch monogrammiert sowie verso mit Nachlass-Stempel, dieser mit Inventarnummer "I-64". - Gerahmt. Vereinzelt mit leichtem Craquelé.
Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. - Der Prophet stellt in Ludwig Meidners Oeuvre eine "Leit- und Leidensfigur" dar. Schon seit ca. 1915 widmet er sich religiösen Themen, stellt sich auch selbst als Prophet dar. Mit Ende des ersten Weltkrieges ist der Atheist zum orthodoxen Juden geworden. In der Gestalt des Propheten wird die Einsamkeit des Künstlers verinnerlicht. Zugleich stellt sie den von Gott Inspirierten und Mahnenden dar, der Stellvertreter für die Verfolgten ist. Hier zeigen sich Bezüge zu den verfolgten Juden, weshalb Meidner seine Werke Mitte der 1930er Jahre wiederholt hebräisch monogrammiert (Mem). (Vgl. Breuer, Gerda u. Ines Wagemann, Ludwig Meidner - Zeichner, Maler, Literat - 1884-1966, Bd. I, S. 106 ff.) Der expressionistische Stil ist nun abgelegt und weicht einer ruhigeren Pinselführung. Gen Himmel gerichtet, lastet die dunkle Regenwolke bedrohlich auf der Figur. Die Pinselführung geht synchron mit der Bewegungsrichtuung des Propheten und der ziehenden Wolken und hält so das Gemälde unter Spannung.
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