Wickelgewand, "kente"
Asante, Ghana
Ohne Sockel / without base
Baumwolle. B 198 cm. L 306 cm.
Provenienz:
Galerie Walu, Zürich (vor 1998).
Die sogenannten Kente sind Wickeltücher, die in Ghana und Togo hergestellt werden.
Der Begriff Kente für diese Stoffe stammt wohl von Fante-Händlern. Asante-Weber bezeichnen sie als Nsaduaso (für sehr gute Qualität) vergleichbar mit dem – umstrittenen – Ewe-Begriff Adanudo bzw. Adanuvor.
Die im persönlichen Besitz stehenden Tücher werden an zeremoniellen oder zivilen Anlässen getragen, und sind somit ein sichtbares Zeichen von Prestige, Rang und Zugehörigkeit. Männer verwenden ein grosses Tuch, Frauen zwei kleinere.
Die farbenfrohen Umschlagtücher bestehen aus bis zu über 20 separat gewobenen und zusammengenähten Streifen. Gewoben wurden diese ausschliesslich von Männern, getragen aber auch von Frauen.
Gewisse Farben, Anzahl Banden und Motive sind für bestimmte Ränge und Zeremonien reserviert. Die in die Schmalbandwebstreifen eingearbeiteten scheinbar gleichmässigen geometrischen Motive besitzen Namen, die für Kenner, ähnlich Piktogrammen, lesbar sind.
Aufgrund ihres Wertes, der sich aus Materialkosten, Arbeitsaufwand und der subjektiven Schönheit errechnet, finden die Textilien auch als Tauschmittel, Geschenk und Wertanlage Verwendung.
Weiterführende Literatur:
Ross, Doran (1998). Wrapped in Pride. Los Angeles: Fowler Museum of Cultural History.
CHF 300 / 600
EUR 300 / 600
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